Google AI Overviews führen zu einem massiven Rückgang der Suchklicks

Vadim Kravcenko
Vadim Kravcenko
4 min read

Stellen Sie sich eine Suchergebnisseite vor, auf der ein einziges zusätzliches Panel – der pastellfarbene AI Overview – fast die Hälfte Ihrer potenziellen Besucher verschwinden lässt. Genau dieses Bild zeichnete das Pew Research Center, als es im März 2025 900 reale Nutzer verfolgte. Auf einer herkömmlichen Google-Seite klickten rund 15 Prozent der Menschen zu einer Website durch. Mit einem AI Overview sank die Klickrate auf 8 Prozent ab.

Die Rechnung ist gnadenlos: Bei tausend Suchanfragen verlieren Sie sofort siebzig Klicks – Besucher, die sonst auf Ihren Artikeln, Shops oder Anmeldeseiten gelandet wären. Noch schlimmer: Pew stellte fest, dass die AI-Kachel selbst kaum Traffic zurück zu den Quellen schickt. Nur 1 Prozent der Zusammenfassungen führte zu einem Klick auf eine Zitation, und wenn doch, profitierten vor allem die Giganten – Wikipedia, YouTube, Reddit – während Nischenpublisher, SaaS-Dokus und Indie-Blogs leer ausgingen.

Warum tut das so weh? Weil AI Overviews längst kein Randexperiment mehr sind. Google spielt sie inzwischen bei etwa jeder fünften Suchanfrage aus, und ihre Häufigkeit steigt auf 60 Prozent, wenn die Suche als Frage formuliert ist. Für jede Marke, die auf informationsorientierte Keywords setzt, bedeutet das: Sie steht einem Algorithmus gegenüber, der immer öfter selbst antwortet, bevor er weiterverweist.

Wenn Ihre Content-Strategie noch immer von der Ära der blauen Links ausgeht, sind diese Zahlen Ihr Weckruf. Die nächsten Abschnitte zeigen, wie Pew die Studie durchgeführt hat, wo Googles Gegenargumente bröckeln und – vor allem – was Publisher tun können, um die in die AI-Leere abwandernden Klicks zurückzuholen.

Was sind Google AI Overviews?

Die AI Overviews von Google thronen über den Suchergebnissen wie ein aufgebohrtes Featured Snippet, ziehen Texte aus mehreren Websites und generieren daraus eine dialogartige Antwort. Das Feature startete als Search Generative Experience (SGE) im Mai 2023 und war zunächst nur freiwilligen Testern in den Google Labs sichtbar. In den folgenden zwölf Monaten erweiterte Google SGE und testete Chips für Folgefragen, Inline-Shopping-Links und Zitationskarten.

Im Mai 2024 strich Google das „Labs“-Label und machte AI Overviews zur Standardansicht der US-Suche – zunächst bei einer kleinen Auswahl an Produkt- und How-to-Anfragen. Danach erweiterte das Unternehmen die Abdeckung Monat für Monat: Rezepte im August 2024, Gesundheitsfragen im November, Reiseplanung Anfang 2025. Bis Juli 2025 schätzten interne Tracking-Firmen, dass AI Overviews bei etwa 20 Prozent aller Desktop-Suchen erschienen; bei Frage- oder mehrsätzigen Suchanfragen stieg die Wahrscheinlichkeit auf 60 Prozent. De facto ist die AI-Kachel zu einer zweiten Startseite geworden – einer, die oft schon antwortet, bevor Nutzer überhaupt die blauen Links sehen.

Die Methodik der Pew-Studie

Um den Effekt zu quantifizieren, arbeitete das Pew Research Center mit Ipsos’ KnowledgePanel zusammen und stattete 900 US-Erwachsene mit einem Browser-Plug-in aus, das jede ihrer Google-Suchen im März 2025 protokollierte. Das Plug-in zeichnete auf:

  1. Suchtext und Länge (einzelnes Wort, Phrase oder vollständige Frage).

  2. Vorhandensein oder Fehlen eines AI Overview auf der resultierenden SERP.

  3. Nutzerinteraktionen – Scroll-Tiefe, Link-Klicks und ob die Sitzung auf der SERP endete.

Anschließend verglich Pew das Klickverhalten auf Seiten mit versus ohne das von Gemini generierte Panel. Das Ergebnis: Seiten mit AI Overview halbierten die ausgehenden Klicks nahezu – von 15 Prozent auf 8 Prozent. Noch deutlicher: Nur 1 Prozent aller AI Overviews führte zu einem Klick auf eine zitierte Quelle.

Googles PR-Team wies die Studie zurück und argumentierte, Stichprobengröße und „verzerrter Query-Satz“ stellten den Gesamttraffic falsch dar. Pew entgegnet, dass seine Opt-in-Panel-Methodik identisch mit der ist, die Forschende seit zwei Jahrzehnten für Wahl- und Mediennutzungsstudien einsetzen. Zwar können 900 Teilnehmende nicht Googles Milliarden täglicher Suchen abbilden, doch die Richtung stimmt mit den Site-Analytics überein, die viele Publisher seit Einführung der Overviews berichten.

Kurz gesagt: Das Pew-Projekt erfasst reales Nutzerverhalten statt Googles internes Klick-Accounting – und zeichnet ein düsteres Bild für alle Publisher, die auf organischen Traffic angewiesen sind.

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick

Der Datensatz von Pew verwandelt ein Jahr wilder Spekulationen in belastbare Zahlen. Erstens die Kennzahl schlechthin: Erscheint ein AI Overview, sinkt die Wahrscheinlichkeit für irgendeinen organischen Klick auf dieser SERP von 15 Prozent auf 8 Prozent – fast ein 50-prozentiger Einschnitt in die Open-Web-Ökonomie. Zweitens existiert das versprochene „Traffic-Dividend“ durch Zitationen kaum. Von Tausenden geloggten AI-Kacheln generierten nur 1 Prozent überhaupt einen Klick auf einen Quell-Link. Anders ausgedrückt: In 99 von 100 Fällen befriedigt (oder stoppt) die AI-Antwort den Nutzer, bevor ein Publisher auch nur einen Page-View einstreicht. Drittens: Frage-Suchanfragen – das Brot-und-Butter-Geschäft von Info-Content – sind genau dort, wo der Bot eingreift: 60 Prozent der als Frage formulierten Queries lösen inzwischen eine AI-Zusammenfassung aus. Schließlich sind die Beutezüge konzentriert. Drei Ziele – Wikipedia, YouTube und Reddit – entfallen auf 15 Prozent aller Zitationen, die das Modell setzt; die übrigen 85 Prozent müssen sich praktisch den gesamten Rest des Internets teilen.

Gewinner & Verlierer: Wer wird zitiert?

Pews Zitationsprotokoll liest sich wie ein Beliebtheitswettbewerb, der auf Größe und Community-Power zugeschnitten ist. Autoritative Enzyklopädien (Wikipedia) und nutzer­generierte Schwergewichte (YouTube-Videos, Reddit-Threads) dominieren, weil sie riesige, ständig aktualisierte Inhaltsbestände bieten, denen das Modell statistisch vertrauen kann. Mega-Publisher mit DR 90+ – denken Sie an Mayo Clinic, The New York Times und Investopedia – tauchen oft genug auf, um ihre Markenstärke zu bewahren.

Die Verluste liegen im Long Tail: Nischenredaktionen, spezialisierte SaaS-Blogs, Fachzeitschriften hinter Paywalls und lokale Medien. Diese Sites erscheinen selten im AI-Panel, und wenn doch, klicken Nutzer fast nie darauf. Selbst wenn ein kleiner Publisher die Originalmeldung liefert, paraphrasiert Gemini sie häufig und schreibt sie einem höher-autoritativen Round-up oder einem Crowd-Forum zu.

Für Marketer ist die Botschaft hart, aber eindeutig: Wer nicht bereits zum zitationswürdigen „Inner Circle“ gehört, kann sich mit klassischem Blue-Link-SEO allein nicht mehr absichern. Die neue Spielfläche liegt bei strukturierten Daten, prägnanten Antwortblöcken und expliziten Einladungen an AI-Crawler – alles darauf ausgerichtet, dem Modell zu zeigen, dass Sie einen der wenigen verbleibenden Outbound-Links verdienen.

SEO-Best-Practices in einer AI-dominierten SERP

Googles neue Oberfläche belohnt Sites, die ihren Modellen saubere, verifizierbare Daten liefern – und lässt die anderen leise verschwinden. Drei Prioritäten trennen jetzt Gewinner von Traffic-Waisen.

1. Lassen Sie die Bots herein, die die Antworten schreiben
Das Blockieren von GPTBot, ClaudeBot, Perplexity-Bot oder Google-Extended ist heute das Äquivalent zu noindex auf Ihrer Startseite. Lassen Sie seriöse AI-Crawler in Ihrer robots.txt (User-agent: * Allow: /) unbehelligt und deaktivieren Sie jede „Block AI Scrapers“-Option in Cloudflare oder Ihrer Firewall. Die Crawl-Kosten sind minimal, aber jeder erfolgreiche Abruf liefert Trainingsstoff, der Ihren Absatz – inklusive Link – in der nächsten Milliarde Chat-Anfragen auftauchen lässt.

2. Bieten Sie auf jeder Seite eine faktengeprüfte Answer Box
AI Overviews picken sich prägnante Aussagen, nummerierte Schritte und Aufzählungen heraus. Liefern Sie genau das: einen 40- bis 60-Wörter-Block mit der Antwort am Anfang von Informationsartikeln, umschlossen von einem <h2> wie „Schnelle Antwort“. Machen Sie ihn überprüfbar – zitieren Sie die Studie, nennen Sie das Jahr, verlinken Sie die Primärquelle – und lassen Sie Werbefloskeln weg. Sowohl die Ranking-Systeme von Google als auch sein LLM bevorzugen Texte, die direkt, datenbasiert und zitierfreundlich sind.

3. Setzen Sie doppelt auf Brand-Queries und E-E-A-T
Wenn generische Klicks versiegen, sichern – und erweitern – Sie den Traffic, den Sie vollständig besitzen: Suchanfragen, die Ihren Markennamen enthalten. Optimieren Sie Title-Tags und Meta-Descriptions, um die Marke mit Kernthemen zu kombinieren („AcmeLabs Vitamin-C-Serum – Test & Wissenschaft“). Stützen Sie E-E-A-T, indem Sie Autor:innen-Bios mit Qualifikationen hinterlegen, auf peer-reviewte Quellen verlinken, ISO- oder GMP-Zertifizierungen anzeigen und einen transparenten „Zuletzt geprüft“-Zeitstempel pflegen. Je höher Ihre wahrgenommene Autorität, desto wahrscheinlicher zitiert Googles AI Sie statt eines Forums-Threads.

Fazit – Anpassen oder zusehen, wie der Traffic verdunstet

Die Zahlen von Pew sind der Kanarienvogel in der SERP: Überall dort, wo AI-Antworten auftauchen, verdunsten die Klicks – und die Reichweite der Panels wächst stetig. Websites, die mit seriösen Crawlern kooperieren, ihr Know-how in zitierfähige Formate packen und ihre Markenautorität stärken, bleiben sichtbar – sowohl in den klassischen blauen Links als auch in den AI-Kacheln. Alle anderen drohen zum Hintergrund-Trainingsmaterial zu werden: vom Modell erinnert, vom Nutzer jedoch nie besucht. Passen Sie Ihr SEO-Playbook jetzt an diese AI-First-Realität an, oder stellen Sie sich darauf ein, Ihre künftige Reichweite in Impressionen statt in Klicks zu messen.

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